Projekte aus dem Landesverband
Projekte aus dem Landesverband

Schau nach! - JAK-Filmreihe

In unserer Rubrik "Schau nach!" stellen wir Filme vor, die sich mit Themen wie Krieg und Frieden, Geschichte oder Toleranz beschäftigen. Sie dokumentieren dabei eindrucksvoll, beispielsweise durch Berichte von Zeitzeugen oder Zahlen, die Auswirkungen und Schrecken von Krieg und Gewaltherrschaft sowie die gesellschaftlichen und individuellen Folgen von Intoleranz und Extremismus. Die vorgestellten Filme bieten sich somit für einen Einsatz in der Friedenpädagogik an.

Lost in Translation

Wie fühlt man sich, wenn man alleine in ein fremdes Land reist, dessen Sprache man nicht spricht und dessen Kultur man nicht versteht? Diese Erfahrung muss der Amerikaner Bob Harris machen, der geschäftlich für eine Woche nach Japan reist. Einsam verbringt er die Abende an der Hotelbar. Doch dort findet er in der Amerikanerin Charlotte eine Seelenverwandte. Gemeinsam erkunden sie das fremde Land, finden Freunde und sogar die Liebe ihres Lebens.

Die letzte Spur – Alexandra, 17 Jahre

In der Nacht vor ihrem 17. Geburtstag geht Alexandra mit Freunden auf dem Stadtfest feiern – und kehrt nicht nach Hause zurück. Während die Polizei die Ermittlungen aufnimmt, können die verzweifelten Eltern nicht tatenlos zusehen und nehmen die Suche nach ihrer Tochter selbst in die Hand.

Das packende Drama zeigt eine normale österreichische Familie, die durch das Verschwinden eines Kindes innerlich so sehr zerrissen wird, dass das gesamte Leben nur noch von der verzweifelten Suche nach der Tochter bestimmt wird. Und je länger diese Suche dauert, umso hoffnungsloser wird sie.

Beim Leben meiner Schwester

Der Film erzählt die Geschichte der elfjährigen Anna Fitzgerald, die nur gezeugt wurde, um ihrer leukämiekranken Schwester Körperteile zu spenden. Doch als sie nach Blut und Knochenmark auch noch eine Niere spenden soll, sucht sich Anna einen Anwalt und zieht gegen ihre eigene Familie vor Gericht, um Selbstbestimmung über ihren Körper zu verlangen.

Duell – Enemy at the Gates

 (nach einer wahren Begebenheit)

Dieses Kriegsdrama thematisiert die Schlacht von Stalingrad und die Geschichte eines ihrer Helden: Wassili Saizew. Friedenspädagogisch wertvoll ist dieser Film vor allem, weil er sehr anschaulich zeigt, unter welchen Umständen die Soldaten (beider Seiten) damals kämpfen mussten. Vor allem die Eröffnungssequenz bleibt im Gedächtnis: Darin sieht man, wie unzählige Soldaten mit unzureichender Ausrüstung einem sinnlosen Tod geopfert werden. Zudem lassen sowjetische Offiziere auf ihre eigenen Leute schießen, damit diese einen sinnlosen Angriff fortführen.

Die Schlacht von Stalingrad war eine der größten Schlachten des Zweiten Weltkriegs und wurde vor allem wegen des Namens mit großer Verbitterung geführt.

Der Uranberg

Erzgebirge 1947: Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende, Deutschland liegt am Boden. Die Sowjetunion sucht überall in den besetzten Gebieten nach Uran, das sie zum Bau ihrer ersten Atombombe benötigen. Im Erzgebirge werden sie fündig. Da die Bombe höchste Priorität hat, muss der Uranabbau auf Kosten der deutschen Minenarbeiter sehr schnell und effizient erfolgen. Als bei einem Grubenunglück zahlreiche Bergleute sowie die Tochter des sowjetischen Oberbefehlshabers unter Tage eingeschlossen werden, kann die Rettung nur unter Aufgabe der Uranerzgänge erfolgen. Der Offizier muss sich entscheiden: Atombombe oder Menschenleben retten?

Im Tal von Elah

(nach einer wahren Begebenheit)

Ein aus dem Irakkrieg heimgekehrter US-Soldat wird kurz nach seiner Rückkehr zunächst vermisst und später tot aufgefunden. Der Vater des Toten, selbst Vietnamkriegs-Veteran, ermittelt auf eigene Faust – gegen den Willen von Behörden und Militärs. Dabei macht er eine Menge unangenehmer Entdeckungen. So zeichnet sich ein verstörendes Bild von den Kriegsheimkehrern ab, die alle unter posttraumatischen Störungen leiden und zu Gewalt neigen. Und dem Vater kommt ein grausiger Verdacht: Wurde sein Sohn von den eigenen Kameraden ermordet?

Dieser Film übt offen Kritik am Irakkrieg. Durch die ruhige Erzählweise und überraschende Wendungen gerät der Zuschauer in einen Strudel aus Lügen, Korruption und falschem Patriotismus, der ein immer düsteres Bild dieses Krieges offenbart.

Endstation Seeshaupt

25. April 1945: Kurz vor der Kapitulation versuchten die Nazis, Häftlinge des Dachauer KZ-Außenlagers Mühldorf-Mettenheim vor den anrückenden Alliierten in den Alpen zu verbergen. Sie pferchten 4000 Insassen des Konzentrationslagers in einen Güterzug und schickten sie auf eine lange Irrfahrt durch Bayern. Erst nach fünf Tagen gelang es amerikanischen Truppen, den Zug in Seeshaupt aufzuhalten und die Überlebenden von ihrem Leid zu befreien.

Im Zentrum des Films steht Louis Sneh, der als damals 17-jähriger Jude ungarischer Herkunft in den Zug gezwungen wurde. Er erzählt während einer Fahrt der Erinnerung entlang der damaligen Strecke vom Leiden im Konzentrationslager und in den Güterwaggons, von Hunger, Krankheiten und Tod sowie von Zwischenfällen während der Odyssee.

Neben Sneh kommen weitere Personen zu Wort, so beispielsweise Max Mannheimer, der die Torturen der Haft und der Irrfahrt ebenfalls überlebte, und Menschen, die sich im Bereich der Erinnerungsarbeit engagieren. Auch die Auseinandersetzung der jungen Generation mit der Geschichte wird thematisiert. Der Film ist somit nicht nur ein bedeutendes Zeitdokument, sondern er möchte auch eine Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft bauen.

Endstation Seeshaupt wurde erst kürzlich von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel als wichtiger Film über den Holocaust eingestuft und ins Archiv des Visual Center aufgenommen. Besucher werden dort den Film mit hebräischen Untertiteln ansehen können.

(Dokumentarfilm, 94 Minuten, Deutschland 2010, www.endstation-seeshaupt.com)

Das Leben ist schön

Als die Nazis auch in Italien beginnen, Juden in Konzentrationslager zu verschicken, will Guido seinen Sohn Giosuè unbedingt vor dem Bösen um ihn herum beschützen. Als auch sie deportiert werden, überzeugt er ihn davon, dass sie sich in einem komplizierten Wettstreit befinden, bei dem sie einen Panzer gewinnen können. Ohne je müde zu werden, hält Guido diese List mit seiner komischen Erfindungsgabe aufrecht, selbst dann noch, als der Schrecken eskaliert und die Bevölkerung des Lagers immer mehr abnimmt. Gerade das wird für ihn zum Anlass, seinen Sohn noch mehr zu beschützen, so dass er sicher, unversehrt und -- am wichtigsten -- unentdeckt bleibt.

(Spielfilm, 116/122 Minuten, Italien (La vita è bella) 1997)

Sophie Scholl - Die letzten Tage

Die Studentin Sophie Scholl und ihr Bruder Hans werden im Februar 1943 bei einer Flugblattaktion gegen die Nazi-Diktatur in der Münchner Universität verhaftet. Sophie wird tagelang von Gestapo-Beamten verhört, bis sie sich mit ihrem Geständnis schützend vor die anderen Mitglieder der "Weißen Rose" stellt und ihrem Todesurteil ausliefert.

(Spielfilm, 116 Minuten, Deutschland 2005)

Das Tagebuch der Anne Frank

Die Gedanken des 13-jährigen jüdischen Mädchens Anne Frank. Auf der Flucht vor dem Horror des Nazi-Regimes verstecken sich Otto Frank, seine Frau und ihre beiden Kinder Anne und Margot auf dem Dachboden eines Amsterdamer Herrenhauses. Zusammen mit ihnen lebt die Familie Van Daan mit ihrem Sohn Peter und der Zahnarzt Dussel. Mehr als zwei Jahre lang erleiden sie drangvolle Enge, panische Angst, Spannung und Konflikte - und jederzeit hängt die Todesdrohung einer Entdeckung durch die Gestapo über ihrem Leben. In ihrem weltberühmten Tagebuch beschreibt die 13-jährige Anne schier unbeschreibliches Miteinander von Menschen, die jede Sekunde um ihr Leben fürchten und dennoch ein "ganz normales" Leben zu spielen versuchen.

(mehrere Verfilmungen seit 1958)

Schindlers Liste

Schindlers Liste schildert einprägsam die wahre Geschichte des Oskar Schindler, Mitglied der NSDAP, Frauenheld und Kriegsgewinner, der das Leben von mehr als 1100 Juden während des Holocaust rettete. Es ist der Triumph eines couragierten Mannes und das Drama derer, die durch seinen Beitrag eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte überlebt haben.

Die Adaption des gleichnamigen Bestsellers von Thomas Keneally wurde in Polen mit dem Anspruch absoluter Authentizität gefilmt. Das düstere Epos gilt heute als einer der wichtigsten Filme, die jemals über den Holocaust gedreht wurden.

(Spielfilm, 194 Minuten, USA (Schindler's List) 1993)

Im Westen nichts Neues

Der wohl bedeutendste und ehrlichste Antikriegsfilm der USA - eine realistische Abrechnung mit dem Ersten Weltkrieg. Basierend auf dem Roman von Erich Maria Remarque vermeidet Regisseur Lewis Milestone jegliche Beschönigung des Kriegs, woraufhin "Im Westen nichts Neues" in vielen Ländern gekürzt, zensiert und verstümmelt, in Deutschland und Österreich kurze Zeit später verboten wurden. Das Trommelfeuer und die Grabenkämpfe im Schlamm an der französischen Westfront sind beinahe dokumentarisch echt.

(Spielfilm, 136 Minuten, USA (All Quiet on the Western Front) 1930)

Das Wunder von Berlin

Ost-Berlin 1988: Mit Punkfrisur und Rockmusik provoziert der 18-jährige Marco, wo er nur kann. Seinem Vater, einem linientreuen Stasi-Offizier, ist er schon lange ein Dorn im Auge. Auch von Marcos Freundin Anja ist der Vater wenig begeistert, denn das elternlose Mädchen wird observiert. Als Marco zur NVA eingezogen wird, wandelt er sich unter dem Einfluss seines Ausbilders zum gehorsamen Soldaten. Währenddessen engagieren sich Anja und seine Mutter in der Bürgerrechtsbewegung. Die letzten Monate der DDR werden für die Familie zur Zerreißprobe.

(Spielfilm, 105 Minuten, Deutschland 2008)

Das Leben der Anderen

Ost-Berlin im Jahre 1985: Der linientreue Stasi Hauptmann Gerd Wiesler wird mit der Überwachung des erfolgreichen Dramatikers Georg Dreyman und dessen Lebensgefährtin, Theaterstar Christa Sieland beauftragt. Doch je mehr Gerd in das Leben der anderen eindringt, desto mehr wird ihm die Trostlosigkeit seines eigenen bewusst. Liebe, Literatur und freies Denken nehmen mehr und mehr Einfluss auf den Spitzel und er lässt sich auf ein gefährliches Spiel innerhalb der DDR-Staatsmaschinerie ein.

(Spielfilm, 137 Minuten, Deutschland 2006)

Der Tunnel

Im August 1961 kritisiert DDR-Nationalschwimmer Harry Melchior öffentlich das Regime. Als er sich am nächsten Tag nach West-Berlin absetzen will, muss er feststellen, dass NVA-Truppen die Grenze abgeriegelt haben. Über einen Kontaktmann kann in der darauffolgenden Nacht fliehen, muss aber seine Schwester in Ost-Berlin zurück lassen.

Kaum im Westen beginnt Harry gemeinsam mit Freunden, die ebenfalls ihre Familien nachholen wollen, einen Tunnel unter der Mauer nach Ost-Berlin zu graben. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, da ihnen die Stasi schon auf den Fersen ist.

(Spielfilm, 157/188 Minuten, Deutschland 2001)

The Day After – Der Tag danach

1985: Die Fronten im Kalten Krieg sind verhärtet, die Lage spitzt sich immer mehr zu. Dann geschieht das Unfassbare: Die Welt erlebt den ersten Atomkrieg.

Der gesamte Film spielt im Großraum Kansas City, USA und zeigt auf kompromisslose Weise, wie schnell der nukleare Krieg vom Tausende Kilometer entfernten Europa vor die Haustür der US-Bevölkerung getragen wird und diese – sofern sie nicht dem direkten Angriff zum Opfer gefallen ist – ums tägliche Überleben kämpfen lässt.

(Spielfilm, 122 Minuten, USA (The Day After) 1983)

Kongo

Als 2006 im Rahmen einer UNO-Resolution 500 Bundeswehrsoldaten in die Demokratische Republik Kongo entsendet wurden, um dort die ersten freien Wahlen in der Geschichte des Landes abzusichern, mussten sich sowohl die Soldaten als auch die militärische Führung mit einem sehr unmoralischen Thema auseinander setzen: Kindersoldaten. Der Film handelt von einer Feldjägerin, die im Ost-Kongo den vermeintlichen Selbstmord eines deutschen Soldaten aufklären soll. Der Routine-Job gerät schnell außer Kontrolle, als sie auf dem Handy des Toten ein Video entdeckt, in dem ein deutscher Soldat einen einheimischen Jungen erschießt.

(Spielfilm, 90 Minuten, Deutschland 2010)

Die Minensucherin

Die Lehrerin Nina fährt nach Angola, um dort für drei Monate Kinder zu unterrichten. Doch nachdem sie mit ansehen musste, wie ein neunjähriges Mädchen von einer Tretmine zerfetzt wurde, hat sie nur noch ein Ziel: Sie will etwas ändern. Und damit sich etwas ändert, bewirbt sie sich beim Minensuchdienst. Nach einer zweiwöchigen Ausbildung, geht es zum Arbeitseinsatz in ein vermintes Bergwerk.

(Spielfim, 90 Minuten, Deutschland 2011)

Die Zeit ohne Grace

Das Drama thematisiert die Personen, die stets im Schatten eines Krieges stehen und in öffentlichen Diskussionen verschwiegen werden: die Familien der Soldaten. Konkret geht es um den Witwer einer im Irak gefallenen US-Soldatin, der es nicht übers Herz bringt, den beiden Töchtern die Wahrheit zu sagen. Stattdessen fährt er mit ihnen quer durchs Land in einen Freizeitpark. Doch je länger sie unterwegs sind, umso deutlicher wird ihm bewusst, dass er die Wahrheit auf Dauer nicht verheimlichen kann.

(Spielfim, 85 Minuten, USA (Grace Is Gone) 2007)

Die Welle

Der Lehrer Rainer Wenger versucht in der Projektwoche an einem deutschen Gymnasium, das Thema „Autokratie“ zu behandeln. Doch die Schüler langweilen sich, da ihrer Meinung nach schon viel zu oft darüber gesprochen wurde. Sie sind zudem der Ansicht, dass eine Diktatur in Deutschland heute gar nicht mehr möglich sei. Um den Schülern das Gegenteil zu beweisen, initiiert Wenger eine zunächst harmlose, autokratisch organisierte Bewegung mit dem Namen „Die Welle“, die immer erschreckendere Ausmaße annimmt.

(Spielfilm, 107 Minuten, Deutschland 2008)

Napola - Elite für den Führer

Deutschland, 1942: Das Hitler-Regime ist auf dem Höhepunkt seiner politischen und militärischen Macht. Der 17-jährige Friedrich ist ein außergewöhnlich talentierter Boxer, was ihm die Türen zum Eliteinternat "Napola" (Nationalpolitische Erziehungsanstalt) öffnet. Friedrich sieht dort die große Chance, sich aus den Klassenschranken zu befreien, und meldet sich in der Schule an. Zunächst ist er von der Aufbruchstimmung und den dort gebotenen Möglichkeiten hellauf begeistert. Doch als er den sensiblen Albrecht und dessen ebenso analytische wie pazifistische Denkweise kennen lernt, keimen Zweifel an der Herrlichkeit des Führers und seines Systems auf...

(Spielfilm, 115 Minuten, Deutschland 2004)

Aimée und Jaguar

Berlin 1943: Lilly Wust ist Ende zwanzig, verheiratet, Mutter von vier Söhnen und eine brave Hausfrau. Bei einem Konzertbesuch lernt Lilly eine junge Frau kennen: Felice Schrangenheim, die mit Lillys Hausmädchen befreundet ist und als Jüdin im Untergrund lebt. Ein Zufall führt beide wieder zusammen. Dabei sieht sich Lilly heftig umworben und spürt gleichzeitig auch eine starke Anziehung. Als Felice Lilly eines Tages auf den Mund küßt, beginnt mitten im Bombenkrieg eine leidenschaftliche Liebesgeschichte. Doch eines Tages im August 1944 wartet die Gestapo in Lillys Wohnung...

(Spielfilm, 121 Minuten, Deutschland 1999)

Dresden

Dresden 1945: Eigentlich scheint die Zukunft der jungen Krankenschwester Anna geregelt. Mit Oberarzt Alexander ist sie so gut wie verlobt, ihr Vater macht Pläne für die Zukunft nach dem Krieg. Doch im Chaos der frontnahen Großstadt begegnet Anna einem schweigsamen, faszinierenden Fremden. Robert ist einer der verhassten britischen Bomberpiloten. Anna hilft ihm dennoch. Die beiden bemerken, dass sie viel verbindet. Kurz darauf ändert sich alles in Dresden: Robert erlebt einen der schwersten Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs, ausgeführt von seinen Kameraden.

(Spielfilm, 145/177 Minuten, Deutschland 2006)

Der Pianist

Warschau 1939: Mit dem Einmarsch der Deutschen in Polen beginnt auch für den gefeierten polnisch-jüdischen Pianisten Wladyslaw Szpilman die Zeit des Leids. Tagtäglich wird er Zeuge unerträglicher Demütigung und Brutalität. Nur mit viel Glück und dank der Hilfe des polnischen Untergrunds konnte er der Todesfalle des Warschauer Ghettos entkommen. Voller Angst irrt er allein durch die Stadt, die sich inzwischen in eine leblose, erschütternde Ruinenlandschaft verwandelt hat. Eines Tages entdeckt ihn ein Offizier der deutschen Wehrmacht, der sein Schicksal verändern wird...

(Spielfilm, 143 Minuten, Frankreich/Polen/Deutschland u. a. (The Pianist) 2002)

Hitlerjunge Salomon

Salomon Perel, oder Sally wie ihn seine Freunde nennen, verlebt eine glückliche Kindheit. Doch diese bricht ganz unverhofft zusammen, als er eines Tages zum Direktor seiner Schule bestellt wird, der ihm einen Zettel in die Hand drückt und sagt: "Und jetzt raus. Juden haben an unserer Schule nichts mehr zu suchen." Seine abenteuerliche Odyssee führt ihn zunächst in das polnische Łódź, wo er in den Wirren der Besetzung von seiner Familie getrennt wird. Alleine schlägt sich Sally nach Russland durch, wo er von einer deutschen Patrouille aufgegriffen wird. Geistesgegenwärtig rettet er sich mit der Behauptung, ein von den Bolschewicken verschleppter "Volksdeutscher" zu sein, vor dem sicheren Tod. Unter dem Namen Joseph Periel tritt er in den Dienst der Wehrmacht ein, wo er schon bald zum Günstling der Vorgesetzten und Musterschüler der Hitlerjugend-Akademie wird. Bis zum Kriegsende hält er das Versteckspiel durch.

(Spielfilm, 109 Minuten, Deutschland u. a. 1989)

Ich war neunzehn

April 1945. In der Uniform eines sowjetischen Leutnants kommt der 19-jährige Gregor Hecker in seine Heimat zurück. Er war acht, als seine Eltern mit ihm nach Moskau emigrierten. Auf dem Weg der 48. Armee kommt er an Berlin vorbei und fordert noch vereinzelt kämpfende deutsche Soldaten zum Überlaufen auf. Einige kommen, andere antworten mit Schüssen. Täglich begegnet Gregor Menschen verschiedenster Art: Hoffnungsvollen, Verwirrten, Verzweifelten. Bei seinen russischen Freunden fühlt er sich zu Hause, viele der Deutschen geben ihm Rätsel auf. Langsam begreift er, dass es "die Deutschen" nicht gibt. Er trifft einfache Leute, Mitläufer, Rückversicherer, Überläufer, Durchhaltefanatiker, eingefleischte Faschisten. Die erste Begegnung mit aus dem Konzentrationslager befreiten Antifaschisten wird für ihn zu einem bewegenden Erlebnis. Und als Sascha bei seinem letzten Kampfeinsatz fällt, steht für den erschütterten Gregor fest, dass er am Aufbau eines anderen, besseren Deutschland mitwirken wird.

(Spielfilm, 115 Minuten, DDR 1968)

Nackt unter Wölfen

März 1945. Wenige Wochen vor der Befreiung kommt der Pole Jankowski mit einem Transport ins KZ Buchenwald. Er trägt einen Koffer bei sich, in dem er einen kleinen Jungen versteckt hat. Als die Mithäftlinge und Mitglieder der illegalen Widerstandsgruppe den Jungen entdecken, stehen sie vor einer schweren Entscheidung.

Eine autentische Geschichte - ein berühmter Roman - ein erfolgreicher Film von internationalem Rang.

(Spielfilm, 116 Minuten, DDR 1963)

Fünf Patronenhülsen

Als Kommissar Witting während des Spanienkrieges schwer verwundet wird, beauftragt er seine fünf Kameraden eine Meldung an den Stab zu bringen. Diese versteckt er als Einzelteile in fünf Patronenhülsen und verteilt sie an seine Kameraden. Die Devise lautet: Zusammenhalten und Durchkommen. Doch der Franzose verlässt vom Durst getrieben die Deckung und geht zum Brunnen. Während er feindlichen Kugeln zum Opfer fällt, erreichen die übrigen den Stab und erfahren dort die Meldung, welche lautet: Zusammenbleiben!

(Spielfilm, 84 Minuten, DDR 1960)

Jakob, der Lügner

Ein osteuropäisches jüdisches Ghetto im Jahre 1944. Jakob Heym wird wegen angeblicher Überschreitung der Ausgangssperre vom einem Posten zum Gestapo-Revier geschickt. Durch Zufall kommt er mit dem Leben davon, und zufällig hat er dort im Radio eine Meldung über den Vormarsch der Roten Armee gehört. Er möchte die Nachricht an seine Leidensgenossen weitergeben, um ihnen Hoffnung zu machen, hat aber Angst, man würde ihn wegen seiner "Verbindung" zur Gestapo für einen Spitzel halten. So greift er zu einer Lüge, gibt vor, ein Radio versteckt zu haben. Die Menschen im Ghetto schöpfen neuen Lebensmut, es gibt keine Selbstmorde mehr, und man möchte von Jakob immer neue Informationen über den Vormarsch. Er muss weiterlügen, damit die Hoffnung bleibt...

(Spielfilm, 100/120 Minuten, DDR 1974/USA (Jakob the Liar) 1999)

Hitler - Die letzten zehn Tage

20. April 1945, der 56. Geburtstag Adolf Hitlers: Die Sowjetarmee ist im Begriff, Berlin zu erobern. Die Lage im Führerbunker spitzt sich weiter zu. Doch Hitler denkt nicht an Aufgabe. Er plant für Armeen und Divisionen, die gar nicht mehr existieren.

Die letzten 10 Tage seines Lebens haben begonnen - und die letzten 18 Tage des Dritten Reiches.

Der aufwändig produzierte Spielfilm von 1973 ist der zweite Versuch, die Tage im Führerbunker zu rekonstruieren. Den ersten Spielfilm zu diesem Thema legte Georg Wilhelm Papst 1955 mit Der letzte Akt vor. Als dritten Versuch lässt sich der Kinofilm The Bunker (1981) mit Anthony Hopkins in der Rolle von Adolf Hitler nennen. 2004 griff Oliver Hirschbiegel mit seinem Film Der Untergang das Thema erneut auf.

(Spielfilm, 110 Minuten, Großbritannien/Italien 1973)

Der Untergang

Deutschland, April 1945. Die deutsche Armee steht kurz vor der Kapitulation. Die Führungsriege der Nazis um Adolf Hitler hat sich in einen Bunkerkomplex zurückgezogen.

Erzählt aus der Perspektive von Traudl Junge, der Privatsekretärin Hitlers, versucht der Film, die letzten Stunden im Leben des Diktators zu rekonstruieren: Von Gesprächen mit Gefolgsleuten wie Goebbels und Speer, über die rasche Hochzeit mit Eva Braun und Mahlzeiten mit dem Küchenpersonal bis hin zum Selbstmord, den Hitler gemeinsam mit seiner Frau Eva verübte.

(Spielfilm, 150/175 Minuten, Deutschland u. a. 2004)

Die Abenteuer des Werner Holt

Werner Holt und Gilbert Wolzow sind Freunde seit der Schulzeit. Halbe Kinder noch, liegen sie im Frühjahr 1945 in einer Stellung im Osten Deutschlands, die sie gegen die anrückende Rote Armee verteidigen sollen. Wolzow hat das Kommando der kleinen Truppe an sich gerissen und befiehlt dem Funker Holt, Verbindung mit dem Regiment herzustellen. Während des Funkens erinnert sich Holt an die entscheidenden Stationen seines Lebens: den Beginn seiner Freundschaft mit Wolzow, die gemeinsame Meldung zum Militär, die Begegnung mit dem Tod beim ersten Einsatz als Flakhelfer, das erotische Erlebnis mit einer SS-Offiziersfrau, das ihn anekelte. Für die humanistische Gesinnung seines Vaters fehlte ihm damals das Verständnis. Langsam jedoch wandelt sich seine Haltung. Beim Einsatz gegen slowakische Partisanen hat er der jungen Milena zur Flucht verholfen. Dann konnte er auch den Schulfreund Gomulka verstehen, der zum Feind übergelaufen war. Die russischen Panzer rollen an, können aber noch einmal zurückgeschlagen werden. Als Wolzow einen 16-jährigen erschießt, der aus Angst fliehen will, begehrt Holt auf und entwaffnet ihn. Er bringt ein Maschinengewehr in Stellung und mäht ein SS-Durchhaltekommando nieder. Dann verlässt er die Stellung und macht sich auf den Weg zu Gundel, die auf ihn wartet und mit der er sein neues Leben beginnen will.

(Spielfilm, 165 Minuten, DDR 1965)

Karbid und Sauerampfer

Bei Kriegsende liegt die Dresdner Zigarettenfabrik in Trümmern. Um sie aufzubauen, braucht man Karbid zum Schweißen. Kalle hat eine Quelle in Wittenberg und muss per Anhalter mit sieben Fässern zurück. Erst per Fuhrwerk, dann per LKW, dann per Motorboot schlägt sich Kalle elbaufwärts durch. Er übersteht einen Schiffbruch und muss sich einen geschäftstüchtigen US-Offizier und eine mannstolle Witwe vom Hals halten. Zwei Fässer bringt er durch. Sie reichen für den Neuanfang.

(Spielfilm, 85 Minuten, DDR 1963)

Der schmale Grat

Als die US-Schützenkompanie "C-For-Charly" 1942 widerstandslos auf der von Japanern besetzten Südsee-Insel Guadalcanal landet, ahnt niemand, welche Kriegshölle in diesem Paradies auf sie wartet. Unter dem Kommando des skrupellosen Colonel Tall bekommen die Männer schnell zu spüren, dass das Leben des Einzelnen wertlos ist und nur der Sieg zählt. Blutige Gefechte und gefährliche Patrouillen durch den unwegsamen Regenwald fordern gnadenlos ihre Opfer. Die Grausamkeiten sind unbeschreiblich, so dass jeder seine Ängste vor dem Feind anders bewältigt. Ein schmaler Grat zwischen Patriotismus und Kriegswahnsinn...

(Spielfilm, 170 Minuten, USA (The Thin Red Line) 1998)

Soldat James Ryan

Omaha Beach, die Allierten-Truppen werden von den Deutschen abgeschlachtet, aber trotzdem die fast unüberwindliche Übermacht besiegen. Captain Miller, Soldat durch und durch, der eine kleine Truppe hinter die feindlichen Linien führt, um einen Soldaten herauszuholen, dessen drei Brüder kurz vorher im Krieg gefallen sind. Dies ist die Art von Werbung, die die Armee für sich macht, aber diese Vorgehensweise hat historische Präzendenzfälle, die bis zum Bürgerkrieg zurückgehen.

Die letzte Schlacht, eine Schwindel erregende Mischung aus Vergnügen, Einfühlungsvermögen und Chaos, führt zu einer tiefgründigen Ruhe.

(Spielfilm, 163/169 Minuten, USA (Saving Private Ryan) 1998)

Die Brücke von Arnheim

Im September 1944 springen über Holland 35.000 alliierte Fallschirmjäger unter dem Kommando des britischen Generals Browning hinter den deutschen Linien ab. Sie sollen sechs strategisch wichtige Rheinbrücken besetzen und halten, bis sie von Bodentruppen entsetzt werden. Die Operation wird ein Fiasko. Die Männer landen im Schussfeld zweier deutscher Panzerdivisionen, werden voneinander abgeschnitten und müssen getrennt operieren. Das Unternehmen wird zum Massaker. Die Männer von General Urquhart nehmen die Brücke von Arnheim.

(Spielfilm, 168/176 Minuten, USA (A Bridge Too Far) 1977)

Das Boot

Das Boot - die authentische und faszinierende Charakterstudie einer U-Boot-Mannschaft im II. Weltkrieg. Der Film schildert eindringlich die Geschichte einer U-Boot-Besatzung, die nach vielen gefährlichen Abenteuern schließlich doch noch von den Kriegsgegnern zur Hölle geschickt werden. Der Untergang der tollkühnen Männer in ihrer schwimmenden Röhre wurde so realistisch in Szene gesetzt, daß der Zuschauer förmlich die Enge des Bootes und die Angst der Besatzung spürt...

(Spielfilm, 143/208/282 Minuten, Deutschland 1981)