Meldungen aus dem Landesverband Sachsen
Meldungen aus dem Landesverband Sachsen

Deutsch-griechisches Schülerworkcamp in Görlitz

Historische Spurensuche und großer Empfang im Rathaus

Empfang bei Oberbürgermeister Octavian Ursu auf der Rathaustreppe

Empfang bei Oberbürgermeister Octavian Ursu auf der Rathaustreppe Volksbund, LV Sachsen

Im Sommer vor nunmehr 110 Jahren begann der Erste Weltkrieg, mit dem für Görlitz ein Kuriosum der Geschichte verbunden ist: 1916 wurden hier über 7.000 griechische Soldaten und Gendarmerieangehörige „als Gäste der Reichsregierung“ begrüßt und in einem Lager einquartiert, um den Wirren des Krieges im gespaltenen Griechenland und der drohenden Kriegsgefangenschaft zu entgehen. Das Lagergelände befand sich im heutigen Zgorzelec, wo seit einiger Zeit eine Stele an den Aufenthalt erinnert. 

In der vergangenen Woche trafen sich wieder über 30 Jugendliche aus Görlitz und Kreta zu einer historischen Spurensuche in der Neißestadt. Mit der Ankunft der griechischen Gruppe am Sonntag startete damit das mittlerweile vierte Austauschprojekt, bei dem sich griechische und deutsche Jugendliche mit den „Griechen von Görlitz“ beschäftigten - einem Thema, das selbst in Görlitz noch immer nicht jedem geläufig ist, in Griechenland hingegen in der Geschichtsbetrachtung eine wichtigere Rolle spielt und eine entsprechende Bekanntheit genießt. Neben der Recherche einzelner Lebensgeschichten standen dieses Jahr jene Orte im Mittelpunkt, die mit den Griechen von damals eng in Verbindung standen. Die Teilnehmer suchten diese Orte anhand historischer Aufnahmen auf und versuchten, sichtbar gebliebene, aber auch „verschwundene“ Spuren fotografisch zu dokumentieren, Informationen zusammenzutragen und Vorarbeit für einen Rundweg auf griechischen Spuren durch beide Teile der Europastadt zu leisten.
 

Zu den Höhepunkten des diesjährigen Projekts zählten sicherlich der Empfang bei Oberbürgermeister Octavian Ursu im großen Sitzungssaal des Rathauses, der Arbeitseinsatz auf dem Städtischen Friedhof, bei dem eine Vielzahl von Laubsäcken gefüllt werden konnte, sowie die abschließende Baumpflanzung im Stadtpark. Der als Symbol des Friedens bekannte und durch die Schüler selbst in die Erde gebrachte Ginkgo steht nun dauerhaft für die engen deutsch-griechischen Bande zwischen Görlitz und Kreta und die vielen Freundschaften, die durch den Jugendaustausch des Volksbundes inzwischen entstanden sind.

Die Begegnung fand im Rahmen des deutsch-griechischen Jugendaustauschs Görlitz-Kreta statt, den der Landesverband Sachsen seit 2016 zusammen mit Partnern aus beiden Ländern organisiert und durchführt. Wir danken dem Deutsch-Griechischen Jugendwerk (DGJW) und der Stiftung Gedenken und Frieden für die finanzielle Unterstützung.

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