Projekte aus dem Landesverband
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Gedenkanlage Luftkriegstote (sog. Ehrenhain)

bei Block 4C
Blick auf den sog. Ehrenhain

Blick auf den sog. Ehrenhain LV Sachsen

Schon 1938, ein Jahr vor dem deutschen Angriff auf Polen, erreichte den Johannisfriedhof eine Anfrage der Dresdener Stadtverwaltung, ob der Friedhof eine geeignete Fläche für Massenbestattungen bieten kann. 
Auf der Anlage sind über 3750 Personen beerdigt, die während oder in Folge des Bombenangriffs am 13. Februar 1945 gestorben sind. Der Johannisfriedhof ist nach dem Heidefriedhof die größte Begräbnisstätte in Dresden für die Opfer dieses Luftangriffs. Auch über 75 Jahre nach der Bombardierung werden bei Bauarbeiten noch Tote gefunden und können dort beigesetzt werden. Während die Fläche heute eher dezent und anonym gehalten ist, gab es zu Beginn doch ein großes Holzkreuz und individuelle Grabsteine, die aber aufgrund von Verwitterung nach 1971 abgebaut wurden. Das Holzkreuz wurde durch eines aus Sandstein ersetzt, während anstelle der individuellen Grabsteine symbolische Kreuze auf der Begräbnisfläche errichtet wurden. Die ursprünglichen Grabsteine wurden in einem ungenutzten Teil des Friedhofs gebracht, wo sie in den 2010er Jahren von einem Schulprojekt unter der Leitung des Volksbund Deutsche Kriegsgräber e. V. gefunden und am Rande des dahinführenden Weges ausgestellt wurden. 
Der Bau des Brunnens, der sich in der Mitte des kreuzförmigen Weges befindet, ist 1958 genehmigt worden, konnte aber aufgrund von Materialmangel erst 1965 realisiert werden. 

Die Bombenangriffe auf Dresden am 13. Februar 1945 haben die Stadt Dresden bis heute nachhaltig geprägt. Dresden war während des Zweiten Weltkriegs die einzige deutsche Großstadt, die weitestgehend unzerstört geblieben war, weshalb sich viele Flüchtlinge in der Stadt aufhielten. Der alliierte Angriff hatte das Ziel die Moral der Zivilbevölkerung zu schwächen, weshalb er sich flächendeckend gegen die Stadt Dresden richtete (die durch den allgemeinen Rohstoffmangel selbst mit vorhandenen industriellen Anlagen sonst kein kriegswichtiges Ziel gewesen wäre). Insgesamt starben ca. 25 000 Menschen, andere Schätzungen, die in den sechsstelligen Bereich gehen, konnten als falsch bewiesen werden. Vor allem direkt nach der Bombardierung stellten die Nationalsozialisten Dresden als Kulturstadt dar, die ungerechtfertigt Opfer der barbarischen Alliierten geworden ist. Auf diesen Opfermythos wird vor allem in rechtsextremen Kreisen nach wie vor zurückgegriffen, und das Gedenken an die Toten für ihre eigenen Interessen instrumentalisiert. Am 13. Februar wird in Dresden jedes Jahr den Toten der Bombenangriffe gedacht, bei denen Kundgebungen und Demonstrationen verschiedener Initiativen stattfinden.