Meldungen aus dem Landesverband Sachsen
Meldungen aus dem Landesverband Sachsen

Deutsch-griechische Freundschaft intensiviert

Doppelworkcamp für Schüler aus Görlitz und Souda (Chania/Kreta) abgeschlossen

Auf der deutschen Kriegsgräberstätte Maleme

Auf der deutschen Kriegsgräberstätte Maleme Volksbund, LV Sachsen

Nach coronabedingter Unterbrechung konnten endlich wieder Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer deutsch-griechischen Jugendbegegnungen erfahren, welch wichtige Lern- und Gedenkorte Kriegsgräberstätten sind und wie eindringlich diese zum Frieden mahnen. Nach dem ersten Treffen in Görlitz im vergangenen Spätherbst fand nun der ebenfalls einwöchige Rückbesuch in Souda (Kreta/Griechenland) statt. Zwei Gruppen von Jugendlichen aus der Neißestadt brachen Ende April in die kleine griechische Hafenstadt in der Nähe von Chania auf, um sich gemeinsam mit ihren griechischen Gastgebern erneut auf historische Spurensuche zu begeben.

Thematischer Ausgangspunkt des zweiten Begegnungsteils war die regionale Geschichte des Zweiten Weltkrieges auf Kreta, nachdem zuvor in Görlitz die Zeit des Ersten Weltkriegs im Mittelpunkt stand. Die Luftlandeschlacht um die Insel, bekannt unter der Bezeichnung „Unternehmen Merkur“, führte binnen weniger Tage zu ihrer Eroberung durch die nationalsozialistischen Truppen. Sie forderte dabei Tausende Tote. In Maleme und Souda befinden sich heute die Gräber der geborgenen Kriegstoten. Während der anschließenden Besatzungszeit, die bis nach Kriegsende andauerte, gab es unzählige Kriegsverbrechen an kretischen Zivilisten, an denen sich die Deutschen für die geleistete Gegenwehr rächten. Denkmäler erinnern in unzähligen Dörfern an diese Opfer, zu denen auch viele Frauen und Kinder zählten. Mit kleinen Gedenkfeiern und dem Niederlegen von Blumen gedachten die Jugendlichen aller Opfergruppen dieser schrecklichen Zeit.

Ziel des Projektes war es, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, einen Beitrag zum Erhalt der Gedenkorte zu leisten und zusammen Zeichen für eine friedliche Zukunft und die deutsch-griechische Freundschaft zu setzen. Dass dies gelungen ist, wurde nicht nur beim Abschlussfest deutlich, bei dem sich die Jugendlichen beider Gruppen sowie alle griechischen Gastfamilien versammelten und gemeinsam auf die vergangene Woche zurückblickten, gemeinsam aßen, tanzten und feierten, ohne dabei die historische Tragweite zu vergessen.

Die Begegnung fand im Rahmen des deutsch-griechischen Jugendaustauschs Görlitz-Kreta statt, den der Landesverband Sachsen seit 2016 zusammen mit Partnern aus beiden Ländern organisiert und durchführt. Wir danken dem Deutsch-Griechischen Jugendwerk (DGJW) und der Stiftung Gedenken und Frieden für die finanzielle Unterstützung.

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