Am 8. September 1943 schlossen die Alliierten mit dem bis dahin verfeindeten Königreich Italien einen Waffenstillstand, welcher das Ausscheiden Italiens aus dem Zweiten Weltkrieg beschließen sollte. Wie für das von Deutschen besetzte Mittel- und Norditalien bedeutete die Kapitulation auch für hunderttausende italienische Soldaten, welche bis dahin zusammen mit den Deutschen an der Ostfront, in Nordafrika und auf dem Balkan gekämpft hatten, allerdings nicht das Ende des Krieges. Sie wurden ins Deutsche Reich deportiert und unter kriegsvölkerrechtswidrigen Bedingungen zur Zwangsarbeit eingesetzt. Nach einem kurzen Aufenthalt in Kriegsgefangenenlagern wie Zeithain oder Mühlberg wurden viele der sogenannten "Italienischen Militärinternierten" (IMI) auch in Leipzig der Kriegsindustrie und anderen Arbeitsplätzen zugeführt. Wer verstarb, wurde oft im italienischen Bereich des Ostfriedhofs beigesetzt, wo heute eine kleine Gedenkstätte an die italienischen Soldaten erinnert.
Zum Schicksal der "Italienischen Militärinternierten" in Leipzig und Sachsen und zur Entstehung der italienischen Gedenkstätte auf dem Ostfriedhof fand am 80. Jahrestag des Waffenstillstands eine Vortrags- und Gedenkveranstaltung auf vor Ort statt. Unter den Gästen fanden sich auch einige Italiener sowie Schülerinnen und Schüler der Neuen Nikolaischule Leipzig, die am Gedenkort Blumen niederlegten. Die Gedenkveranstaltung wurde gemeinsam von der Gedenkstätte für Zwangsarbeit in Leipzig, der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. organisiert.