Projekte aus dem Landesverband
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Gräber von KZ-Häftlingen

Block 5F
Gräber von KZ-Häftlingen

Gräber von KZ-Häftlingen LV Sachsen

In Block 5F ruhen 44 Häftlinge aus sechs Nationen, manche Grabstellen sind mit individuellen Grabsteinen gekennzeichnet, viele bleiben aber anonym. Die meisten der hier Bestatteten waren im Konzentrationslager Flossenbürg inhaftiert und wurden zur Verrichtung von Zwangsarbeit nach Dresden gebracht, wo sie in vier Außenlagern tätig waren. In Block 5F ruhen 44 Häftlinge aus sechs Nationen, manche Grabstellen sind mit individuellen Grabsteinen gekennzeichnet, viele bleiben aber anonym. Die meisten der hier Bestatteten waren im Konzentrationslager Flossenbürg inhaftiert und wurden zur Verrichtung von Zwangsarbeit nach Dresden gebracht, wo sie in vier Außenlagern tätig waren.

Außenlager Dresden-Reick/Goehle-Werke

Zwei der Außenlager (Dresden-Reick und die Goehle-Werke) wurden für die Zeiss-Ikon AG errichtet. Dort mussten die ausschließlich weiblichen Häftlinge in der Rüstungsindustrie arbeiten. 
Siebzehn, der hier begrabenen Toten, waren in Dresden-Reick eingesetzt. Am 25. Februar 1945 werden 200 Frauen aus dem Konzentrationslager Bergen-Belsen in das Außenlager Dresden-Reick verlegt. Es handelt sich   ihnen in erster Linie um ungarische, aber auch deutsche, italienische, französische oder tschechische Jüdinnen. Ein knappes halbes Jahr vorher waren schon einmal 200 Frauen in das Außenlager gebracht worden, von denen aber keine auf dem Johannisfriedhof beerdigt ist. Die dort lebenden Frauen müssen im Ica-Werk in der Munitionsherstellung helfen, und sind dort auch untergebracht. Mindestens 23 Frauen sterben an Flecktyphus, die Überlebenden konnten von sowjetischen Truppen befreit werden. 
Auch das Goehle-Werk war ein Außenlager für weibliche Häftlinge, in dem sie für die Zeiss Ikon AG Geschosse für die 8,8-cm-Flak herstellen. Die meisten der über 600 Frauen sind russischer oder polnischer Herkunft, auch wenn es auch deutsche, französische, italienische, jugoslawische, luxemburgische und tschechische Häftlinge gibt. Insgesamt konnten neun Frauen, die dort gestorben sind identifiziert werden, zwei davon sind auf dem Johannisfriedhof beerdigt. Wie viele Frauen tatsächlich im Außenlager starben ist unklar, lediglich zwei Tote wurden offiziell dokumentiert
 

Außenlager Dresden Bernsdorf

In Dresden (Bernsdorf), einem weiteren Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg, wurde von 500 jüdischen Häftlingen aus dem Konzentrationslager Stutthof Munition für die Firma Bernsdorf & Co hergestellt. Die Häftlinge waren aus dem Ghetto Litzmannstadt verschleppt worden, so dass sich unter ihnen ganze Familien mit Kindern befanden. Die meisten von ihnen stammten aus Polen, wenige aus Deutschland, Tschechien, Ungarn oder Litauen. Sie wurden in der Fabrik untergebracht, die während der Luftangriffe auf Dresden getroffen wurde, wie viele Häftlinge dabei genau ums Leben kamen ist allerdings nicht bekannt. Insgesamt konnten 33 Tote identifiziert werden, bei sechzehn von ihnen ist die Todesursache auf Unterernährung und Krankheit eingrenzbar. Acht der Gestorbenen sind auf dem Johannisfriedhof beerdigt. Die Überlebenden werden nach den Bombenangriffen nach Mockethal verlegt und müssen bei den Aufräumarbeiten in Dresden helfen.  Mitte April werden sie in das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht und konnten dort am 8. Mai befreit werden. 

Außenlager Zschachwitz

Im Außenlager Zschachwitz waren im Dezember 1944 1000 Häftlinge registriert, sie waren in den Monaten zuvor vorrangig aus den Konzentrationslager Plaszow, dem Außenlager Passau II des KZ Mauthausens und dem KZ Flossenbürg zur Verrichtung von Zwangsarbeit dorthin gebracht worden. Ein Großteil der Häftlinge stammt aus Russland und Polen, weitere aus Frankreich und weiteren Nationen. Auch hier müssen sie in der Rüstungsindustrie arbeiten, an bspw. Sturmgeschützen oder Panzern. Sie sind in einem Fabrikgebäude untergebracht, die Verpflegung ist schlecht. Insgesamt sterben hier mindestens 80 Personen, dazu kommen diejenigen, die bei den Luftangriffen auf Dresden ums Leben kommen. Ende April wird das Lager aufgelöst und die Häftlinge weiter transportiert, es ist zu vermuten, dass viele von ihnen in das KZ Theresienstadt gebracht wurden, wo sie am 8. Mai mitbefreit werden konnte.