Meldungen aus dem Landesverband Sachsen
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Zentrales Gedenken zum Volkstrauertag in Sachsen

Wiederholt konnte zum Volkstrauertag 2021 nur die Kranzniederlegung auf dem Nordfriedhof stattfinden, die Zentrale Gedenkstunde im Plenarsaal des Sächsischen Landtags entfiel aufgrund der Seuchenlage wie bereits 2020.

Volkstrauertag 2021, Kranzniederlegung Nordfriedhof Dresden

Volkstrauertag 2021, Kranzniederlegung Nordfriedhof Dresden Carsten Riedel, LV Sachsen

Der Blick richtet sich am Volkstrauertag auf Vergangenheit und Zukunft, und 2021 setzt dabei zwei besondere Schwerpunkte: den deutschen Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 und den Krieg in Südosteuropa, der vor 80 Jahren in Jugoslawien und Griechenland begann. Erinnern und gemeinsam eine friedliche Zukunft in Freiheit gestalten, das sind zwei Seiten einer Medaille. Dafür steht der Volkstrauertag.

Noch immer trauern wir Deutschen und die anderen Völker Europas um die Opfer des Zweiten Weltkrieges, der besonders in Osteuropa zudem ein verbrecherischer Vernichtungskrieg war. Die Kriegsgräber sind und bleiben wichtig, als Orte des Trauerns und Gedenkens. Längst sind es Enkel und Urenkel, die Fragen stellen, denen ein Grabkreuz oder der Name auf einer Stele viel bedeutet. Noch immer findet der Volksbund Kriegstote und gibt ihnen ein würdiges Grab. Jedes weitere Schicksal, das er klären kann, gibt Angehörigen Gewissheit und schenkt vielen von ihnen im Herzen Frieden.

Am Volkstrauertag gedenken wir aller Opfer von Krieg und Unrechtsherrschaft.

Aufgrund der in Sachsen besonders hohen Corona-Infektionsraten musste das zentrale Gedenken in diesem Jahr erneut stark reduziert werden. Die Gedenkstunde wurde schließlich am Donnerstag kurzfristig abgesagt, nachdem bereits zuvor strenge Hygienestandards eingeplant worden waren. Die ursprünglich geplante Gedenkrede von Prof. Dr. Sönke Neitzel stellen wir Ihnen daher zum Download zur Verfügung.

Die protokollarische Kranzniederlegung auf dem Nordfriedhof am frühen Vormittag konnte, anders als die Zentrale Gedenkstunde, ohne größere Einschränkungen stattfinden. Vertreter des Landtags, der Landesregierung, der Stadt Dresden, der Bundeswehr und weiterer gesellschaftlicher Institutionen legten am Ehrenhain der Sächsischen Armee Kränze nieder. Darüber hinaus waren zahlreiche Bürger anwesend, die Blumen oder Gebinde ablegten und gemeinsam der Kriegstoten gedachten. Mit dem Verlesen des Einsatzgedenkens wurden dabei erstmals auch explizit die Bundeswehrtoten des Afghanistaneinsatzes explizit einbezogen.

Bei der zentralen Gedenkfeier im Bundestag sprachen jugendliche Teilnehmer verschiedener Volksbundprojekte aus Deutschland, Russland und Griechenland über die Bedeutung von Frieden und Erinnerung. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ging in seiner Gedenkrede auf die vielen Orte besonders im Osten Europas ein, die für im Vernichtungskrieg begangene Verbrechen stehen, aber in der kollektiven Erinnerung in Vergessenheit geraten sind, obwohl sie für die Versöhnung so wichtig sind. Ein emotionaler Höhepunkt der Veranstaltung war sicherlich der Auftritt Reinhold Beckmanns, der mit "Vier Brüder" ein sehr persönliches Lied über den Tod seiner vier Onkel im Zweiten Weltkrieg dargeboten hat.

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