Der Landesverband Sachsen hat am heutigen Morgen auf dem Dresdner Nordfriedhof der Opfer des Luftangriffs vom 13./14. Februar 1945 gedacht. Am „Stillen Gedenken“ am Gedenkstein für die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr nahmen Vertreter von Landtag, Staatsregierung, Landeshauptstadt, Feuerwehr, Landespolizei, Bundeswehr, Reservistenverband und Mitglieder des Volksbunds teil. Auch zahlreiche weitere Gäste waren zugegen.
Der Landesgeschäftsführer, Dr. Dirk Reitz, begrüßte die Gäste zu Beginn der Veranstaltung protokollarisch und übergab anschließend an den Regionalbeauftragten des Volksbunds für Dresden, Ingo Flemming (MdL), der ein Grußwort an die Anwesenden richtete. Die Gedenkansprache hielt Herr Branddirektor Löwe, Leiter der Berufsfeuerwehr Dresden. Das Totengedenken verlas die Erste Vizepräsidentin des Sächsischen Landtags, Ines Saborowski, und das Einsatzgedenken Oberst Aslak Heisner von der Offizierschule des Heeres Dresden.
Die schweren Luftangriffe des 13./14. Februar 1945 markieren die bedeutendste Zäsur der Stadtgeschichte, die heute immer nur in den Kategorien des „Davor“ und „Danach“ gedacht werden kann. In der Nacht vom 13./14. Februar 1945 erlebte die vormalige Haupt- und Residenzstadt die größte Zerstörung ihrer Geschichte. Dabei gingen Kulturgüter unschätzbaren Wertes verloren, vor allem erlitt die Zivilbevölkerung erhebliche Verluste von 25.000-30.000 Personen, mithin circa 5 % der Vorkriegsbevölkerung. Obgleich die Verluste des Bombenkriegs in anderen Städten numerisch und prozentual deutlich höher ausfielen – man denke an Darmstadt oder Würzburg – oder Angriffe mit höherem Kräfteansatz erfolgten, wie zum Beispiel die 1000-Bomber-Angriffe auf Hamburg oder Köln, so figuriert die Zerstörung Dresdens dennoch als Chiffre des Luftkriegs schlechthin, ähnlich wie Coventry oder Hiroshima, wobei die Opferzahl nur ein Faktor der Bewertung ist. Die fruchtlose Diskussion um die Zahl der Toten vergiftete lange Zeit die Atmosphäre des Gedenkens, und noch immer finden die amtlichen Zahlen der Historikerkommission von 2010 Kritiker.
Im Schatten der Tragödien der Weltkriege des 20. Jahrhunderts und danach, noch mehr aber im Lichte des seit 2022 tobenden russisch-ukrainischen Krieges, als erstem europäischen Staatenkrieg im 21. Jahrhundert, beweist die Devise des Volksbunds „Versöhnung über den Gräbern“ ihre zeitlos gültige Berechtigung – so schwer es fallen mag, angesichts brennender Städte und verheerter Landschaften den Frieden als höchstes Gut im Auge zu behalten.