Die Nachrichten der letzten Tage haben eine militärische Eskalation im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine gezeigt, die alle Hoffnungen zunichte gemacht hat, dass diese Form der Austragung staatlicher Gegensätze in Europa für immer der Vergangenheit angehört.
Der Ruf nach Frieden steigt zwar in dem Maße, in dem zu den Waffen gerufen wird. Er erscheint jedoch augenblicklich ohne Wirkung. In den Medien werden die Besonnenen inzwischen kritisiert, sie hätten rechtzeitiger eine härtere Haltung einnehmen sollen. Hinterher ist man bekanntlich immer klüger.
Ereignisse haben mich tief getroffen
Als Präsident des Volksbundes haben mich die Ereignisse, die sich derzeit im Osten Europas zutragen, tief getroffen. Gerade der Volksbund hat sich mit all seiner Kraft und auf allen Ebenen seit so vielen Jahren für Frieden und Verständigung in Europa eingesetzt.
In dieser Aufgabe, Krieg und Gewalt zu überwinden, haben uns anlässlich unseres 100-jährigen Bestehens alle fünf Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland ausdrücklich unterstützt. Wir haben dieses Bekenntnis unseres Staates daher auch als ausdrückliche Verpflichtung zur Fortsetzung unseres Wirkens für eine friedliche Zukunft verstanden.
Aus dieser Aufgabe wächst aber auch die tiefe Überzeugung, uns heute denjenigen anzuschließen, die dringend dazu auffordern, das Völkerrecht zu respektieren und im zwischenstaatlichen Umgang auf jegliche Gewalt zu verzichten.
Meine Sorge gilt jetzt allen Menschen vor Ort und insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Volksbundes in der Ukraine. Auch sie und ihre Familien sind unmittelbar bedroht. Wir werden alles unternehmen, um ihnen in diesem Schicksal zur Seite zu stehen.