Der Landesverband Sachsen im Volksbund hatte in diesem Jahr unter den zahlreichen Gedenkstätten jene ausgewählt, wo 450 Einsatzkräfte aus Feuerwehr, Polizei und Militär, die im Jahre 1945 während und nach den Bombenangriffen, u. a. bei Räumarbeiten, den Tod gefunden hatten, nach 1950 bestattet worden waren. Damit richtete sich das Gedenken insbesondere auf jenen „Personenkreis“, dem der Volksbund besonders verpflichtet ist.
Der Landesgeschäftsführer, Dr. Reitz, verwies in seiner Begrüßung zunächst auf die geltenden Hygieneauflagen, bevor er sich den prominenten Gästen zuwandte, allen voran dem Präsidenten des Sächsischen Landtags, Dr. Matthias Rößler, der zudem Schirmherr des Landesverbands ist. Ferner dankte Dr. Reitz all jenen, die zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen, insbesondere dem katholischen Militärdekan Dr. Balogh für die Andacht und Feldwebel d. R. Oeding, der das Lied vom „Guten Kameraden“ auf der Trompete intonierte.
In seiner Andacht machte Dekan Dr. Balogh deutlich, wie schwierig es heute zuweilen sei, den Menschen gerecht zu werden, die im Zweiten Weltkrieg und insbesondere 1945 in Dresden ihr Leben ließen. Gerade bei den Einsatzkräften wisse man meist nicht, in welchem Umfang diese in einem von einem verbrecherischen Regime geführten Krieg „schuldig“ geworden seien. Doch müsse diese Schuldfrage letztlich eine höhere Instanz klären. Dabei verwies Balogh auf die Bedeutung des Versöhnungsgedankens, dem auch der Volksbund mit seiner Devise von der „Versöhnung über den Gräbern“ verpflichtet sei. Mit der schlichten Unterscheidung von „Tätern“ und „Opfern“ werde man der Komplexität historischen Geschehens und menschlicher Taten und Untaten nicht gerecht.
Das Gedenken galt den gezählten und ungezählten, den namentlich bekannten und unbekannten Toten, die der Luftkrieg 1945 in Dresden forderte. Zum Abschluss der Zeremonie verlas der Landtagspräsident, Dr. Rößler, das „Totengedenken des Volksbunds“, das allen Toten von Krieg, Gewalt und Unrechtsherrschaft gewidmet ist.